Gewaltlosigkeit. Sandra Grosskopf. Yoga 1020 Wien

Gewaltlosigkeit – was uns die Praxis auf der Matte lehren kann

Ahimsa ist ein Begriff aus dem Sanskrit und bedeutet frei übersetzt Gewaltlosigkeit. Es gliedert sich ein in die Reihe der restlichen Yamas, welche uns Ideen liefern, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen könnten. Könnten. So vernünftig diese Anregungen auch sind, konfrontiert uns das Leben öfters als uns lieb ist mit Gewalt. Gewalt in Taten, Worten und Gedanken. Gewalt, die wir Anderen zufügen und Gewalt, die uns angetan wird. So ist es in einem bestimmten Rahmen möglich sein Umfeld so zu gestalten, dass man mit viel Liebe, Frieden, Sonnenschein und Gummibären beschenkt wird. Doch vor der achtlosen Bemerkung, dem derben Übergriff, der lieblosen Zurechtweisung sind wir trotzdem nicht gefeit.

Erst unlängst habe ich mich recht intensiv über eine ebensolche Aussage geärgert und gekränkt. Bei näherer Betrachtung bin ich mir ganz sicher, dass die Person mich keineswegs verletzen wollte. Sondern ein achtsamer, gewaltfreier Umgang bei vielen Menschen nicht geübt wird. Was tun wir nun? Auch unfreundlich sein, beleidigen, wild um uns schlagen, vernichten? Weinen, gekränkt sein, sich wertlos fühlen? Alles keine optimalen Lösungen für ein freies, selbstbestimmtes Leben. Ich praktiziere. Auf der Matte. Gewaltfrei mit mir in meiner Yogapraxis zu sein. Der zu schnelle Atem, das Knirschen der Gelenke, der Schmerz in der Beinrückseite – ich höre auf, nehme mich zurück, suche einen anderen Weg die Position zu erforschen. Gewaltfrei in meinem Unterricht – kein forcieren und rauskitzeln von Entwicklung, die noch nicht reif ist. Jedes gewählte Wort, das ich an die Übenden richte ist so überlegt, dass sich damit niemand verletzt oder klein fühlen könnte. Dann ganz langsam geht die Praxis über in deinen Alltag. Du widerstehst dem ersten Impuls zu kämpfen. Es gelingt dir innezuhalten, zu atmen, dem Gefühl Raum zu geben, es ziehen zu lassen und dann erst zu handeln. Auf der Matte passiert Zirkus – der Handstand, der Spagat, die Vinyasas sind nur Übung. Übung für ein freies, schönes, liebevolles Miteinander.

„Einst gab es in Indien einen wunderschönen Tempel, der weithin bekannt war für seinen Spiegelsaal. Eines Tages kam ein Hund zum Tempel und lief hinein. Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er sich um und erblickte tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne. Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe. Einige Zeit später kam ein anderer Hund. Auch er lief in den Tempel und gelangte in den Saal der tausend Spiegel. Und da sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Als dieser Hund den Tempel wieder verließ ging er mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohl gesonnen sind.“ – Indisches Märchen

 

Transformative Atmen

VOLL ATMEN – Einführung ins Transformative Atmen

Was passiert wenn wir mal richtig tief durchatmen? Unsere volle Atemkapazität nützen? Diese Fragen werden wir mithilfe von Transformativem Atmen erforschen, einer speziellen Atemtechnik, in der es darum geht, den Atem weiter zu öffnen, dadurch mehr in Fluss zu kommen, mehr zu spüren, mehr wahrzunehmen, mehr in una selbst anzukommen, bewusster zu werden. Manchmal lösen sich emotionale Blockaden, manchmal wirkt es sich mehr körperlich aus, manchmal spirituell, manchmal ist es entspannend, manchmal belebend, immer spannend. Und: richtig gesund!

  • Termin: Samstag, 1. Oktober, 14:30 bis 17:30
  • Kosten: 35 EUR
  • Anmeldung und Kontakt: lisa.peterlechner@gmail.com (0677 611 68703) (limitierte Teilnehmerzahl, daher bitte so bald wie möglich anmelden!)
Essstörung

Über Essstörungen, Selbstwahrnehmung und dem langen Weg sich zu sehen

Das erste Mal absichtlich übergeben habe ich mich mit zwölf Jahren. Danach folgte über ein Jahrzehnt geprägt von einer Mal stärker dann schwächer ausgeprägten Essstörung. In meiner dünnsten Phase wog ich 46 Kilogramm bei einer Größe von 1,70 Meter. Eine kaum erschreckende Zahl angesichts der Magermodels dieser Welt. Es wäre jetzt sinnbefreit über die verschiedenen Stadien meiner Krankheit zu berichten – dazu gibt es genügend publizierte Artikel. Was jedoch Sinn macht, ist darüber zu sprechen. Nicht leise, versteckt und beschämt, sondern offen und laut.

Nichts ist befreiender als Gespräche mit anderen wunderbaren Frauen. Wenn wir uns darüber lustig machen welche Lebensmittel leichter wieder auszukotzen sind, wie man es am besten vor der Familie versteckt oder wie man es so offensichtlich macht, dass man nur schreien möchte ob der Tatsache, dass es niemand bemerkt. Und ich kann Dir eines sagen: es betrifft nicht nur Dich. Es betrifft uns beinahe alle. Ich kenne keine Frau, die nicht in der H&M Garderobe zu weinen beginnt oder mit ernsthaften Suizidgedanken spielt. Sich im Vergleich mit dem Mädchen von nebenan wie ein Elefant im Porzellankasten fühlt und im öffentlichen Bad ein Tuch um die Hüfte schlingt. Umso wichtiger mit diesem Tabu zu brechen und es einfach laut sagen. Ganz gleich wer mit mir spricht bekommt relativ rasch zu hören, dass ich jahrelang Bulemikerin war und wohl mein Leben lang mit einer gestörten Selbstwahrnehmung zu kämpfen haben werde. Warum mach ich das? Nicht weil ich mein Gegenüber mit einer Selbsthilfegruppe verwechsle, sondern weil ich Raum öffne. Nur in diesem offenen Raum können wir uns wahrhaftig begegnen und Heilung erfahren. Heilung ganz gleich welcher Wahnvorstellung Du auch nachlaufen magst.  Nur wenn wir einander ehrlich begegnen besteht die Möglichkeit aus dem gezeichneten Rahmen auszubrechen und Neues zu schaffen.

So absurd es klingen mag haben Instagram und Facebook einen großen Anteil an meiner liebevolleren Selbstwahrnehmung. Ich poste bewusst Fotos von mir im Bikini. Anfangs hauptsächlich von meinem Bauch – den mag ich gern – doch langsam wagte ich mich an für mich tatsächlich panikauslösende Bilder heran. Vorwiegend veröffentliche ich Fotos von meinen Beinen. Die ich, so lange ich denken kann, mit Verachtung bestrafe. Und so setze ich sie bewusst in Szene und stelle mich der Reaktion der Außenwelt. Ich lebe immer noch und bis jetzt ohne gröbere Beleidigungen. Social Media ist für mich so etwas wie ein therapeutisches Korrektiv geworden. Ich bin noch lange nicht dort wo ich sein möchte. Beinahe täglich erhält mein ehemaliger Lebenspartner einen Anruf von mir mit der Frage: „Bin ich dick geworden?“ und eine Freundin von mir hat mich heute irritiert beim Jeanskauf darauf hingewiesen, dass sie meine lieblose Bemerkung „In der Hose schau ich blad aus.“ als äußerst unpassend empfindet. Für so gut wie alle Issues habe ich eine Lösung gefunden, die mir erlaubt mein Leben heute sehr frei und schön zu genießen. Therapie, Selbstreflexion, Freunde, Familie und meine Yogapraxis haben dazu ihren Beitrag geleistet. Doch hier geht es langsamer, viel langsamer. Mir zu langsam.

Heute hatte ich ein Fotoshooting. Von dem ich eine Woche zuvor schon wusste. Ich habe keinen Tag gefastet, gekotzt oder abführende Lebensmittel zu mir genommen. Keine Sekunde habe ich daran gedacht. Lediglich gefreut habe ich mich darauf Fotos, in schönen Posen, von mir zu machen. Dabei habe ich sogar manchmal vergessen meinen Bauch einzuziehen. Ein Anfang? Ich denke es ist viel mehr!

Rückenschmerzen adieu 1020 Wien Sandra Grosskopf

Rückenschmerzen adieu!

Viele Menschen im Westen leiden an Rückenschmerzen – diese können oft mit einfachen Übungen Erleichterung oder gar Heilung erfahren. In diesem 2,5-stündigen Workshop werden wir uns mit simplen Kräftigungs- und Dehnungübungen aus Pilates, Yoga und Rückenschulen beschäftigen.

Neben Übungen die Du jederzeit zuhause anwenden kannst, werden wir uns auch mit Deiner Haltung auseinandersetzen und Du erhältst wertvolle Tipps wie Du Deine Füße optimal belastest, Dein Becken ausrichtest und Deinen Beckenboden aktivierst um so auch geschützt und schmerzfrei im Alltag zu sein. Es besteht genügend Zeit um alle Deine Fragen zu beantworten! Du bekommst außerdem ein Skript und Videos um die erlernten Übungen zu Hause jederzeit umzusetzen.

Für weitere Fragen und oder um Dir einen Platz zu sichern schreib mir am besten eine E-Mail s.grosskopf@gmx.at oder kontaktiere mich telefonisch unter 0676 513 18 48.

Ich freue mich auf Dich!

Termin: Samstag, 24.09.2014 , 12:00-14:30

Kosten: 40 Euro

Feminismus

say it loud and proud: Fotze!

Immer wieder, wenn ich die Notwendigkeit des Feminismus propagiere, bekomme ich zu hören, dass das doch obsolet sei.  Wir Frauen sind doch schon lange gleichberechtig! Na gut: nicht in Spitzenpositionen, nicht bei gerechter Entlohnung und Kinderbetreuung und eigentlich auch nicht in der Sprache. Zu lästig dieses Pochen auf geschlechtergerechte Formulierungen. Aber sonst ist doch eigentlich eh alles fein, oder?

Und dann wäre da noch das leidige Thema der Sexualisierung. „Du blöde Fotze“, „Die schirche Fut“, „Sei doch nicht so eine Pussy“ – kann mir bitte jemand mal erklären warum mein Geschlechtsorgan inflationär als Schimpfwort benutzt wird? Die Vagina der Frau schenkt Leben und beschert uns Menschen regelmäßig Lustmomente. Warum wird ihre Bezeichnung ständig negativ konnotiert benutzt? Warum dürfen Männer aus dem Auto derbste Sprüche rausrufen, nachpfeifen, anzüglich schauen und wenn es ganz hoch kommt auf den Po greifen?

In einem angeregten Diskurs mit meiner Schwester und Freundinnen kommen wir zu dem Ergebnis, dass es sich dabei wohl um ein multifaktorielles Fehlverhalten handelt. So ist es offenbar in unserer Gesellschaft sozial verträglich sich so zu benehmen und oft entsteht der Eindruck Mann folgt auch nur der Vorstellung, die das gesellschaftliche Konstrukt Mann eben darzustellen hat. Das Ganze wird selbstverständlich maßgeblich von der Komponente Macht geprägt. Sobald eine Frau in der mächtigeren Position ist, dreht sich das Spiel gerne wieder um.

Wäre es also nicht schön, wir könnten die Feminismusdebatte sein lassen und uns mit Geschlechterkonstrukten beschäftigen und die Auflösung derer anstreben? Dann dürfte Mensch Mensch sein mit all seiner Würde, ohne Kategorisierungen. Das wäre ganz wunderbar und würde wahrscheinlich der zickigen Frau erlauben hart und derb zu sein – sofern es ihrem Naturell entspricht – und dem sanften, modeaffinen Mann Liebesromane zu lesen. Ja, das wäre wunderbar! Doch dem ist nicht so. Also gilt es weiterhin diese Unterscheidung von Mann und Frau aufrechtzuerhalten und für Gleichberechtigung zu kämpfen. Damit realpolitisch eine Gleichstellung eintritt und die Sexualisierung endlich ein Ende findet. Bis dahin say it loud and proud: Fotze!

Was ist Nuad?

Nuad ist im Westen besser bekannt unter dem Begriff Thaimassage und bedeutet heilsame Berührung. Ob das nun treffend beschreibt was ich mache wage ich zu bezweifeln. Ich habe in jedem Fall meine Ausbildungen bei verschiedenen Schulen in Thailand gemacht und habe einige Zertifikate die besagen, dass ich Thai Yoga Massage gelernt habe. Wenn man mich jedoch fragt was eineN bei einer Behandlung erwartet, dann bin ich meist für eine Weile still. Denn so einfach lässt sich das nicht sagen. Ich verbinde klassische Thaimassage mit Elementen aus dem Shiatsu. Doch auch das stimmt nicht ganz. Eigentlich fühle ich. Ich fühle die zu behandelnde Person und dann spüre ich was es braucht.

So kann eine Sitzung bei mir Arbeiten an der Struktur bedeuten – lockern der Muskulatur, entkleben der Faszien, lösen von physischer Verspannung. Je nach Konstitution arbeite ich mit Daumen, Handballen oder Ellenbogen. Aber manchmal erfordert die momentane Situation ein Arbeiten mit den Meridianen, ein sanftes Schütteln oder ganz einfach liebevolles Handauflegen. Nie geht es darum wie es mir geht, oder welche Vorstellung ich von der Behandlung und ihrem Ergebnis habe. Es ist ein bedingungsloses Geben. Geben von Aufmerksamkeit, Achtung, Liebe und Wertschätzung. Die zeigt sich auf unterschiedlichste Weise. Gemeinsames Atmen um den Schmerz zwischen den Schulterblättern besser ertragen zu können. Die Hitze, die ich durch den/die KlientIn verspüre loszulassen. Auszuhalten, dass ich jetzt noch 20 Minuten genau diesen einen Akupressurpunkt halte – bis es eben gut ist. Es ist ein Verschmelzen mit der Ebene, die meine Klienten zulassen ohne es mit meiner Eigenen zu vermischen. Es ist das schönste Geschenk.