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Warum praktizieren wir Yoga?

Um diese Frage zu beantworten muss man vorab klären was Yoga denn eigentlich ist! Yoga bedeutet  in einer seiner Definitionen Verbindung. Wir im Westen praktizieren zu einem großen Teil das dritte Glied des achtgliedrigen Ashtangapfads. Die restlichen Glieder beinhalten den Umgang mit anderen und uns selbst (Achtsamkeit, Wahrhaftigkeit, Zufriedenheit, Selbstreflexion und vieles mehr), Atemübungen, Rückzug der Sinne, Konzentration, Meditation und die Versenkung. Es ist nicht so, dass wir die Glieder vom ersten bis zum achten geradlinig verfolgen, vielmehr fließt das achtsame Üben in deinen Umgang mit den Menschen in deiner Umgebung ein. Das Innehalten in der Konzentration und Meditation lässt dich deinem ersten Impuls zu reagieren in einem Streit widerstehen. Die ruhige Atmung beruhigt deinen Geist und dein Handeln im Alltag. Wichtig ist es dennoch, dass wir unsere Praxis nicht als etwas abgeteiltes, im Yogastudio basierendes, sehen. Dann ist es nicht Yoga, sondern vielmehr achtsame Gymnastik. Die Yogawelt unterzieht sich einem raschen Wandel angelehnt an das kapitalistische Treiben der Welt: schöne Kleidung, bunte Matten, passender Schmuck, vegane Ernährung. Es entsteht der Eindruck als würden wir alle einem hippen Trend hinterherlaufen. Doch aufgepasst, dabei können wir uns leicht wieder verlieren! Im Wunsch schlank, gesund, schön und ausgeglichen zu sein birgt sich die Gefahr das Wesentliche an unserer Praxis zu verlieren. Warum du praktizierst kannst du nur für dich selbst erfahren. Erfahren in einer langen Entdeckungsreise durch deine Praxis. Wiederholtes Üben der immer gleichen Abfolgen oder kreativ zusammengestellter Flows, ein Spüren der Verbindung nach unten zur Erde, ein Streben nach oben in die Unendlichkeit ohne sich selbst dabei zu verlieren. Deine Stärken, Schwächen, Ängste und Freuden durchleben und dabei immer tiefer zu sich selbst, dem wahren Wesenskern, der unter all diesen Wellen der Emotionen liegt  vorzudringen. Wie in die Tiefe des Meeres, dort wo die Wellen, der Sturm, die Boote keinerlei Bedeutung mehr haben.