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Yoga Philosophie, Sequencing, Hands On Workshop bei Coming Hooomm in 1020 Wien-Leopoldstadt

Yoga Philosophie und Sequencing & Hands On Workshop

In den kommenden Wochen habt ihr 2 Mal die Möglichkeit mit Sandra euer Yogawissen zu vertiefen. Die 3-Stündigen Workshops bieten nicht nur Yoga-LeherInnen, sondern auch allen anderen Interessierten die Möglichkeit einen guten Einblick in die Philosophie des Yogas, einen optimalen Stundenaufbau und eine passende Form von Hands On (wie greife ich Praktizierende in Positionen gut an) zu gewinnen!

Wann: Freitag, 28.4.2017 13:00-14:30 Yoga Philosophie; 14:30-16:00 Sequencing, wie gestalte ich eine Yogaeinheit! Beide Einheiten zusammen kosten 45 Euro, einzeln 25 Euro.

Der zweite Block findet am Samstag, den 20.5.2017 um statt: 12:00-13:30 Hands On, wie gebe ich gute Unterstützung in der Asanapraxis; 13:30-15:00 Sequencing, wie gestalte ich eine Yogaeinheit! Beide Einheiten zusammen kosten 45 Euro, einzeln 25 Euro.

Anmeldungen unter: s.grosskopf@gmx.at oder 06765131848.

Ich freue mich auf euch,

Sandra

Gewaltlosigkeit. Sandra Grosskopf. Yoga 1020 Wien

Gewaltlosigkeit – was uns die Praxis auf der Matte lehren kann

Ahimsa ist ein Begriff aus dem Sanskrit und bedeutet frei übersetzt Gewaltlosigkeit. Es gliedert sich ein in die Reihe der restlichen Yamas, welche uns Ideen liefern, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen könnten. Könnten. So vernünftig diese Anregungen auch sind, konfrontiert uns das Leben öfters als uns lieb ist mit Gewalt. Gewalt in Taten, Worten und Gedanken. Gewalt, die wir Anderen zufügen und Gewalt, die uns angetan wird. So ist es in einem bestimmten Rahmen möglich sein Umfeld so zu gestalten, dass man mit viel Liebe, Frieden, Sonnenschein und Gummibären beschenkt wird. Doch vor der achtlosen Bemerkung, dem derben Übergriff, der lieblosen Zurechtweisung sind wir trotzdem nicht gefeit.

Erst unlängst habe ich mich recht intensiv über eine ebensolche Aussage geärgert und gekränkt. Bei näherer Betrachtung bin ich mir ganz sicher, dass die Person mich keineswegs verletzen wollte. Sondern ein achtsamer, gewaltfreier Umgang bei vielen Menschen nicht geübt wird. Was tun wir nun? Auch unfreundlich sein, beleidigen, wild um uns schlagen, vernichten? Weinen, gekränkt sein, sich wertlos fühlen? Alles keine optimalen Lösungen für ein freies, selbstbestimmtes Leben. Ich praktiziere. Auf der Matte. Gewaltfrei mit mir in meiner Yogapraxis zu sein. Der zu schnelle Atem, das Knirschen der Gelenke, der Schmerz in der Beinrückseite – ich höre auf, nehme mich zurück, suche einen anderen Weg die Position zu erforschen. Gewaltfrei in meinem Unterricht – kein forcieren und rauskitzeln von Entwicklung, die noch nicht reif ist. Jedes gewählte Wort, das ich an die Übenden richte ist so überlegt, dass sich damit niemand verletzt oder klein fühlen könnte. Dann ganz langsam geht die Praxis über in deinen Alltag. Du widerstehst dem ersten Impuls zu kämpfen. Es gelingt dir innezuhalten, zu atmen, dem Gefühl Raum zu geben, es ziehen zu lassen und dann erst zu handeln. Auf der Matte passiert Zirkus – der Handstand, der Spagat, die Vinyasas sind nur Übung. Übung für ein freies, schönes, liebevolles Miteinander.

„Einst gab es in Indien einen wunderschönen Tempel, der weithin bekannt war für seinen Spiegelsaal. Eines Tages kam ein Hund zum Tempel und lief hinein. Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er sich um und erblickte tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne. Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe. Einige Zeit später kam ein anderer Hund. Auch er lief in den Tempel und gelangte in den Saal der tausend Spiegel. Und da sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Als dieser Hund den Tempel wieder verließ ging er mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohl gesonnen sind.“ – Indisches Märchen

 

Was ist Nuad?

Nuad ist im Westen besser bekannt unter dem Begriff Thaimassage und bedeutet heilsame Berührung. Ob das nun treffend beschreibt was ich mache wage ich zu bezweifeln. Ich habe in jedem Fall meine Ausbildungen bei verschiedenen Schulen in Thailand gemacht und habe einige Zertifikate die besagen, dass ich Thai Yoga Massage gelernt habe. Wenn man mich jedoch fragt was eineN bei einer Behandlung erwartet, dann bin ich meist für eine Weile still. Denn so einfach lässt sich das nicht sagen. Ich verbinde klassische Thaimassage mit Elementen aus dem Shiatsu. Doch auch das stimmt nicht ganz. Eigentlich fühle ich. Ich fühle die zu behandelnde Person und dann spüre ich was es braucht.

So kann eine Sitzung bei mir Arbeiten an der Struktur bedeuten – lockern der Muskulatur, entkleben der Faszien, lösen von physischer Verspannung. Je nach Konstitution arbeite ich mit Daumen, Handballen oder Ellenbogen. Aber manchmal erfordert die momentane Situation ein Arbeiten mit den Meridianen, ein sanftes Schütteln oder ganz einfach liebevolles Handauflegen. Nie geht es darum wie es mir geht, oder welche Vorstellung ich von der Behandlung und ihrem Ergebnis habe. Es ist ein bedingungsloses Geben. Geben von Aufmerksamkeit, Achtung, Liebe und Wertschätzung. Die zeigt sich auf unterschiedlichste Weise. Gemeinsames Atmen um den Schmerz zwischen den Schulterblättern besser ertragen zu können. Die Hitze, die ich durch den/die KlientIn verspüre loszulassen. Auszuhalten, dass ich jetzt noch 20 Minuten genau diesen einen Akupressurpunkt halte – bis es eben gut ist. Es ist ein Verschmelzen mit der Ebene, die meine Klienten zulassen ohne es mit meiner Eigenen zu vermischen. Es ist das schönste Geschenk.

Selbstliebe, Yoga in 1020 Wien

Ich sehe Dich.

Wir jagen durch Sonnengrüße, Armbalancen, Kriegerpositionen. Die Musik ist laut und poppig. Wir tragen bunte Hosen, sündhaft teure Shirts mit Friedensbotschaften, hippen Schmuck und bewegen uns durch dynamische Yogasequenzen, die mit der ursprünglichen Idee Patanjalis zu sitzen und meditieren ungefähr soviel zu tun haben wie Alexander Van der Bellen mit Norbert Hofer. Die Luft ist heiß, der Schweiß läuft uns über die anmutig gestählten Oberarme und der Anblick im Spiegel ist pure Ästhetik. Und dennoch ich sehe Dich. Ich sehe wie Du haderst, wenn Dir Bakasana nicht gelingt. Du die Kraft im Chaturanga verlierst. Ich sehe wie Du in Dialog mit Dir trittst. Dich selbst um mehr Geduld bittest. Dein Schmerz in deiner Beinrückseite. Der Kampf dem Gefühl der Wut auszuweichen, das Dich durch die gesamten 30 Atemzüge in der Taube begleitet. Und 30 Atemzüge können so lange sein. Ich sehe Deinen harten Blick im Spiegel, wenn Du Deinen Bauch betrachtest und ich sehe Deine Bewunderung für die Beine der Mitpraktizierenden. Ich sehe Dein Lächeln wenn Du das erste Mal im Kopfstand stehst und der Stolz, der die harte Arbeit der letzten Wochen belohnt. Ich sehe Dich in Savasana atmen und Frieden finden. Ich sehe wie Du all das siehst und dem nicht ausweichst, sondern Woche für Woche daran arbeitest um mit Dir in Beziehung zu treten. Ich sehe wie Du wächst und Dich lieben lernst und Du siehst wie ich es sehe. Mit Dir den Raum halte und während ich Dich sehe, sehe ich mich und darf wachsen und mich lieben lernen.