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Selbstwert 1020 Wien

selbstBewusst oder eingebildet?

Den Großteil meines bewusst wahrgenommenen Lebens, habe ich damit zugebracht, mich nicht besonders gern zu mögen. Meine Beine zu muskulös, meine Ohren eine Verwandtschaft zu Dumbo, ich grundsätzlich nicht gut genug. Ein Notendurchschnitt von 1,2 meine gesamte Schulzeit hindurch, ein abgeschlossenes Studium in Mindestzeit, sowie die Ernennung zur Bezirksrätin mit 19, änderten nichts an der Wahrnehmung nicht zu genügen. Sehr viel Zeit, noch mehr Energie, Tränen, Verzweiflung und unfassbar viel Geld haben mich durch einige Jahre Psychotherapie, Selbsthilfegruppen, Gespräche mit schlauen Menschen, Yoga und Meditation geführt und an einen Punkt gebracht, der ganz fein ist. Noch lange nicht fertig, aber ziemlich fein.

Mittlerweile mag ich mich. Nicht alles an mir, aber vieles. Ich kann die Dinge an mir, die schön sind als solche sehen und benennen. Ich weiß um meine Schwächen und um meine Stärken. Nicht selten bin ich aber nun damit konfrontiert, dass mich Menschen als arrogant und eingebildet abstempeln. So wurde ich unlängst gefragt, ob es eigentlich irgendwas an mir gibt, das ich nicht toll finde. Ja, gibt es! Aber noch mehr Qualitäten, die ich wertschätze. Dafür habe ich sehr lange gearbeitet.

Ich wünsche mir in einer Welt zu leben, in der wir einander die Schönheit, Intelligenz und Einzigartigkeit lassen. Gönnen. Sie feiern. Um die Großartigkeit eines anderen nicht als Bedrohung wahrzunehmen, weil man sich selbst dadurch klein empfindet, bedarf es eines gesunden Selbstbewusstseins. Aber machen wir gemeinsam ein Gedankenexperiment: wir leben und lassen uns toll, schwach, lustig, rigide, dominant, ungebildet, einzigartig sein. Ohne das Gegenüber als Messstab der eigenen Person zu sehen. Ich kann es kaum erwarten!

Yoga 1020 Wien Sandra Grosskopf

Über die vielfältigen Möglichkeiten des Lebens und warum Netflix ein wahrer Segen ist

Als ich heute morgen meine Yogamatte ausgerollt habe, ist es mir schwer gefallen meinen Geist zu zentrieren. Zig Gedanken, Tausend nicht erledigte Punkte auf meiner To Do List und noch mehr Optionen halten mich davon ab, bei meiner Atmung zu bleiben. Neben meiner Tätigkeit als Yogalehrerin, bin ich auch heimliches Mitglied der Bundes- und Wiener Stadtregierung. Der tägliche Stress die Zeitung auch wirklich zu lesen und nicht nur zu überfliegen, damit ich bei künftigen Verhandlungen gut Bescheid weiß, ist immens.

Im kommenden Jahr möchte ich eine Sportphysiotherapie- sowie eine Coaching- und Trainerausbildung machen. In meinem Kopf geistert das, noch immer nicht absolvierte, Online Anatomy Teacher Training, dessen Unterlagen ich seit zwei Jahren habe, herum. Habe ich erwähnt, dass ich ein Buch schreiben möchte? Der Presse am Sonntag entnehme ich regelmäßig Buchrezensionen, die mich dazu bewegen die empfohlenen Bücher zu kaufen. Der Stapel wächst und wächst. Jeden zweiten Monat verfluche ich den Tag, an dem meine Yogazeitschrift im Postkasten liegt – um dann mahnend meinen Couchtisch zu zieren. Die Shiatsufortbildungen im Shambala, Yogaworkshops von renommierten internationalen Trainern und meine TCM-Unterlagen verhöhnen mich geradezu ob ihrer Existenz.

Der Fortschritt auf meiner Yogamatte ist zäh und das Biokistl vor meiner Tür erinnert mich daran, dass gesund zu kochen auch eine schlaue Idee der Lebensführung wäre. Wie lange ist denn Ai Weiwei eigentlich noch im 21er Haus zu sehen? Nur damit ich das beruhigt, als unerledigt, aber nicht länger möglich, abhacken kann. Heute habe ich mir eine Hörbuchapp runtergeladen, damit ich im Auto zwischen FM4 (die Musik gefällt mir gar nicht, aber es hält mein Englisch frisch) mir auch da noch ein paar Infos reinziehen kann – Darm mit Charme habe ich noch nicht gelesen. Meine Reinigungsdame fragt mich regelmäßig ob sie mal ein paar Wochen nicht kommen soll, damit ihre Tätigkeit Notwendigkeit hätte. Ich schaue nur staunend und verneine kopfschüttelnd.

Dann halte ich inne, auf meiner Matte, setze mich hin und atme. Streiche den Kulturteil aus der Zeitung, kündige das Abo der Yogazeitschrift (4 Jahre sind genug), beschränke mich auf fünf Workshops pro Jahr. Das Buch kann warten, es gibt genügend ungelesene Autorinnen auf der Welt. Das neue Liessmann/Köhlmeier-Werk schafft es vielleicht doch nicht auf den Stapel und über den aufkeimenden Staub im Wohnzimmer, blicke ich gnädig hinweg. Ich schau mir jetzt eine Folge „orange is the new black“ an – eventuell auch zwei. Netflix ist ein wahrer Segen.

Männer und Yoga 1020 Wien

„Lukas goes Yoga”

Dieser Dialog und die Charaktere sind frei erfunden.

A: Annemarie, dieYogalehrerin

L: Lukas

A: Komm im Raum an, lenke deinen Geist auf deine Atmung.

L: Ich bin schon da….und atmen tue ich eh die ganze Zeit….

A: Verlängere nun deine Atemzüge….Atme durch die Nase gleichmäßig ein, atme durch die Nase gleichmäßig aus. Finde deinen Ujjayi-Atemrythmus…

L: Ujjayi WAS?..Durch die Nase?…scheiße, ich glaub ich hab mich gerade angerotzt…

A: Mit der nächsten Einatmung hol dir Länge in deiner Wirbelsäule, deine Krone zieht zur Decke..

L: Du hast auch einen an der Krone picken…Wenn ich hier noch länger sitzen muss, bricht mein Rücken durch…AAhhh…ich will hier raus!!

halbe Stunde später, warm-up Phase geht zu Ende….

A: AAAtme, breeeeeeeeeeathe!!!! Verbinde dich mit dem Boden,hol dir Kraft aus der Erde, verwurzle deine Füße mit der Matte!!!!

L: Okay Schätzchen, ich stehe jetzt gefühlte 40 Minuten in dieser fucking Kriegerposition…MEINE HÜFTE, AAAAAAAAAAAAHHHHHHHH, MEIN OBERSCHENKEL FUCK FUCK FUCK……

A: Das machst du ganz toll Lukas!!! Schließe nun deinen vorderen Rippenbogen….Ja Genau! Und jetzt komm mit deinem vorderen Knie tiefer…JAAAAA SUUPER LUKAS!!!!

L: Heast, ich geb dir gleich tiefer….ICH STERBE!!!! SIEHT DU DAS DENN NICHT??? (grinst Annemarie an)

halbe Stunde später am Boden….

L: Okay….das wars…ich scheiß drauf…das ist einfach iiiiirgendwas…..

A: Und nun machen wir noch etwas für unseren Core. Kommt in Navasana.

L: Was ist das eigentlich für eine beschissene Fantasy-language…klingt doch alles gleich…

letzten 10 Minuten, Savasana Vorbereitung…

A: Dein Geist ist ruhiger als zu Beginn der Stunde. Komm am Rücken zu liegen und begib dich in dein ganz persönliches Savasana.

L: Und weida….

Verabschiedung….

A: Verbeuge dich vor dir selbst…

L: ja ja JA JAAAAAAAAA ITS OVER!!!!!

A: Wir beenden die Stunde mit drei Om.

Class: AAAAAAAAAAAAAAOOOOOOOOOOOOOOOOOHHHHHHHMMMMMMM

L: what……the……fuck……

Class: AAAAAAAAAAAAAAOOOOOOOOOOOOOOOOOHHHHHHHMMMMMMM

L: Bitte hört auf….ich piss mich gleich an vor Lachen…..

Class: AAAAAAAAAAAAAAOOOOOOOOOOOOOOOOOHHHHHHHMMMMMMM

L: Okay decision made….ich geh ins mcfit…..

Warum so wenig Männer Yoga ausüben…..:)

Yoga Anfänger Stunde 1020 Wien Coming Hooommm

Zusätzliche Anfängerstunde

Da die Yinstunde nicht allzu großen Anklang gefunden hat, haben wir uns dazu entschlossen künftig jeden Mittwoch um 19:45 eine zusätzliche “Yoga für Neulinge” – Stunde abzuhalten. Den Zauber der Yogapraxis wird euch der schöne Johannes mit Sicherheit zeigen – Vorsicht Suchtgefahr 🙂

Wir freuen uns auf Euch!

Sandra Grosskopf Yoga 1020 Wien

No one said it’s gonna be easy – but I am pretty sure it’s worth it

Manchmal habe ich das Bild vor mir wie ich schreiend aus meinem Leben davon laufe. Einfach los starte und Wien hinter mir lasse. Es sind Momente, in denen mir alles zu viel wird. Ich alleine neue Möbel für meine – hoffentlich irgendwann fertige – renovierte Wohnung einkaufe, mir sieben Klienten kurzfristig ihre Sitzung stornieren, ich nicht weiß, wie ich die nächste Miete bezahle, mein Körper von all der Arbeit müde ist, mein Kopf schmerzt und ich mich nach einer starken Schulter zum Anlehnen sehne.  Da schleicht sich bei mir der Gedanke ein doch AHS-Lehrerin zu werden. Abgesichert im System, eine geordnete Tätigkeit auszuüben. Eine Partnerschaft einzugehen, um nicht alles alleine oder mit Hilfe von Freundinnen und Familie bewerkstelligen zu müssen und –  so ehrlich muss ich sein – jemanden zu haben, der meinen Kopf streichelt. Es sind Momente, in denen ich mir unendlich leid tue.

Dann trete ich einen großen Schritt aus dem Chaos zurück und betrachte die Situation von außen: vor etwa 16 Monaten habe ich mich selbstständig gemacht – ohne Mamas und Papas schützende finanzielle Hand – und ich konnte bislang meine Miete jedes Monat zahlen. Ich gehe keiner Tätigkeit nach, die mich nach dem Wochenende lechzen lässt. Sondern folge meiner Berufung, Leidenschaft, größten Liebe und Freude. Seit der Eröffnung meines Yogastudios hatte ich nie länger als drei aufeinander folgende Tage frei und es ist mir ehrlich ganz egal – denn was ich mache erfüllt mich mehr als jeder Urlaub es könnte.

Manchmal bin ich tatsächlich unendlich einsam und wünsche mir nichts sehnlicher als mein Leben mit jemanden zu teilen. Doch ich möchte keine Partnerschaft, die einen Zweck zu erfüllen hat. Ich sehne mich nach einer Nähe, die keine Worte braucht. Ohne Regeln und Anspruch. Wir begegnen einander auf Augenhöhe, wahrhaftig. Ohne uns zu verstellen. Nie muss ich mich zurückhalten, noch muss ich mich verausgaben. Weil ich gar nichts muss, sondern einfach bin. Ich passe in die Schuhe, die ich trage. Laufe nicht davon, wenn es weh tut, noch komme ich näher als ich darf. Es ist eine Liebe abseits von Konventionen der Ehe, der Kinder, des gemeinsamen Museumsbesuchs. Wir treffen uns viel tiefer. Dort wo keine Worte hinreichen.

Ich habe mich dazu entschlossen, einen äußerst kompromisslosen Weg zu gehen, weil ich daran glaube, dass er mich an den Ort führt an dem ich zu sein habe. Bis dahin wird wohl noch der ein oder andere Stein zu überwinden sein. Doch ich bin ganz gewiss: es ist der richtige Weg.

 

 

 

 

Transformative Atmen

VOLL ATMEN – Einführung ins Transformative Atmen

Was passiert wenn wir mal richtig tief durchatmen? Unsere volle Atemkapazität nützen? Diese Fragen werden wir mithilfe von Transformativem Atmen erforschen, einer speziellen Atemtechnik, in der es darum geht, den Atem weiter zu öffnen, dadurch mehr in Fluss zu kommen, mehr zu spüren, mehr wahrzunehmen, mehr in una selbst anzukommen, bewusster zu werden. Manchmal lösen sich emotionale Blockaden, manchmal wirkt es sich mehr körperlich aus, manchmal spirituell, manchmal ist es entspannend, manchmal belebend, immer spannend. Und: richtig gesund!

  • Termin: Samstag, 1. Oktober, 14:30 bis 17:30
  • Kosten: 35 EUR
  • Anmeldung und Kontakt: lisa.peterlechner@gmail.com (0677 611 68703) (limitierte Teilnehmerzahl, daher bitte so bald wie möglich anmelden!)
Essstörung

Über Essstörungen, Selbstwahrnehmung und dem langen Weg sich zu sehen

Das erste Mal absichtlich übergeben habe ich mich mit zwölf Jahren. Danach folgte über ein Jahrzehnt geprägt von einer Mal stärker dann schwächer ausgeprägten Essstörung. In meiner dünnsten Phase wog ich 46 Kilogramm bei einer Größe von 1,70 Meter. Eine kaum erschreckende Zahl angesichts der Magermodels dieser Welt. Es wäre jetzt sinnbefreit über die verschiedenen Stadien meiner Krankheit zu berichten – dazu gibt es genügend publizierte Artikel. Was jedoch Sinn macht, ist darüber zu sprechen. Nicht leise, versteckt und beschämt, sondern offen und laut.

Nichts ist befreiender als Gespräche mit anderen wunderbaren Frauen. Wenn wir uns darüber lustig machen welche Lebensmittel leichter wieder auszukotzen sind, wie man es am besten vor der Familie versteckt oder wie man es so offensichtlich macht, dass man nur schreien möchte ob der Tatsache, dass es niemand bemerkt. Und ich kann Dir eines sagen: es betrifft nicht nur Dich. Es betrifft uns beinahe alle. Ich kenne keine Frau, die nicht in der H&M Garderobe zu weinen beginnt oder mit ernsthaften Suizidgedanken spielt. Sich im Vergleich mit dem Mädchen von nebenan wie ein Elefant im Porzellankasten fühlt und im öffentlichen Bad ein Tuch um die Hüfte schlingt. Umso wichtiger mit diesem Tabu zu brechen und es einfach laut sagen. Ganz gleich wer mit mir spricht bekommt relativ rasch zu hören, dass ich jahrelang Bulemikerin war und wohl mein Leben lang mit einer gestörten Selbstwahrnehmung zu kämpfen haben werde. Warum mach ich das? Nicht weil ich mein Gegenüber mit einer Selbsthilfegruppe verwechsle, sondern weil ich Raum öffne. Nur in diesem offenen Raum können wir uns wahrhaftig begegnen und Heilung erfahren. Heilung ganz gleich welcher Wahnvorstellung Du auch nachlaufen magst.  Nur wenn wir einander ehrlich begegnen besteht die Möglichkeit aus dem gezeichneten Rahmen auszubrechen und Neues zu schaffen.

So absurd es klingen mag haben Instagram und Facebook einen großen Anteil an meiner liebevolleren Selbstwahrnehmung. Ich poste bewusst Fotos von mir im Bikini. Anfangs hauptsächlich von meinem Bauch – den mag ich gern – doch langsam wagte ich mich an für mich tatsächlich panikauslösende Bilder heran. Vorwiegend veröffentliche ich Fotos von meinen Beinen. Die ich, so lange ich denken kann, mit Verachtung bestrafe. Und so setze ich sie bewusst in Szene und stelle mich der Reaktion der Außenwelt. Ich lebe immer noch und bis jetzt ohne gröbere Beleidigungen. Social Media ist für mich so etwas wie ein therapeutisches Korrektiv geworden. Ich bin noch lange nicht dort wo ich sein möchte. Beinahe täglich erhält mein ehemaliger Lebenspartner einen Anruf von mir mit der Frage: „Bin ich dick geworden?“ und eine Freundin von mir hat mich heute irritiert beim Jeanskauf darauf hingewiesen, dass sie meine lieblose Bemerkung „In der Hose schau ich blad aus.“ als äußerst unpassend empfindet. Für so gut wie alle Issues habe ich eine Lösung gefunden, die mir erlaubt mein Leben heute sehr frei und schön zu genießen. Therapie, Selbstreflexion, Freunde, Familie und meine Yogapraxis haben dazu ihren Beitrag geleistet. Doch hier geht es langsamer, viel langsamer. Mir zu langsam.

Heute hatte ich ein Fotoshooting. Von dem ich eine Woche zuvor schon wusste. Ich habe keinen Tag gefastet, gekotzt oder abführende Lebensmittel zu mir genommen. Keine Sekunde habe ich daran gedacht. Lediglich gefreut habe ich mich darauf Fotos, in schönen Posen, von mir zu machen. Dabei habe ich sogar manchmal vergessen meinen Bauch einzuziehen. Ein Anfang? Ich denke es ist viel mehr!

Rückenschmerzen adieu 1020 Wien Sandra Grosskopf

Rückenschmerzen adieu!

Viele Menschen im Westen leiden an Rückenschmerzen – diese können oft mit einfachen Übungen Erleichterung oder gar Heilung erfahren. In diesem 2,5-stündigen Workshop werden wir uns mit simplen Kräftigungs- und Dehnungübungen aus Pilates, Yoga und Rückenschulen beschäftigen.

Neben Übungen die Du jederzeit zuhause anwenden kannst, werden wir uns auch mit Deiner Haltung auseinandersetzen und Du erhältst wertvolle Tipps wie Du Deine Füße optimal belastest, Dein Becken ausrichtest und Deinen Beckenboden aktivierst um so auch geschützt und schmerzfrei im Alltag zu sein. Es besteht genügend Zeit um alle Deine Fragen zu beantworten! Du bekommst außerdem ein Skript und Videos um die erlernten Übungen zu Hause jederzeit umzusetzen.

Für weitere Fragen und oder um Dir einen Platz zu sichern schreib mir am besten eine E-Mail s.grosskopf@gmx.at oder kontaktiere mich telefonisch unter 0676 513 18 48.

Ich freue mich auf Dich!

Termin: Samstag, 24.09.2014 , 12:00-14:30

Kosten: 40 Euro

bewusste Entscheidungen treffen

Über das bewusste Treffen von Entscheidungen

Wer schon länger Yoga praktiziert kennt das bestimmt: Fünf Lehrer bedeuten fünf verschiedene – meist dogmatische – Erklärungen einer Asana. Ich kann mich noch gut an mein erstes Yogaretreat erinnern: morgens erklärte der Lehrer die Position so und abends die Lehrerin ganz anders. Wer hat nun recht? Zumeist alle. Solange wir uns an grundsätzliche anatomische Gegebenheiten der körperlichen Struktur halten, ist die Diskussion ob der Lordose im unteren Rücken und die Hüftstellung im ersten Krieger – eine die Menschen wie mich zwar in helle Aufregung und Begeisterung versetzt – jedoch eine sehr abstrakte.

Was wir aus dieser Erfahrung für die Yogapraxis mitnehmen können ist, dass die Einnahme jeder Asana eine Entscheidung ist. Standing Split mit offener Hüfte ist eine andere Position als mit einem geraden Becken. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. So können wir Tag für Tag auf der Matte üben bewusste Entscheidungen zu treffen. Das klingt so einfach – jeder Yogi und jede Yogini weiß jedoch wie schnell wir von der Anleitung verunsichert sind, uns an den Anderen im Raum orientieren, die eigenen Limitationen übergehen. So finden wir uns am Ende einer Praxis in Savasana und haben das Gefühl uns durch die Stunde durchgeschwindelt zu haben. Wenn das bei sich bleiben nun bereits auf der Matte so schwerfällt, dann ist das „off the mat“ eine noch viel größere Herausforderung.

Ich unterhalte regelmäßig Freundinnen und Familie mit meinen skurrilen Erzählungen von Begegnungen, in die ich mich ständig hineinmanövriere. Weil ich an der Aufgabe eine Entscheidung bewusst zu fällen täglich scheitere. So hat uns den gesamten Jänner und Februar meine männliche Reinigungskraft unterhalten, die mehrmals wöchentlich unangemeldet aufgetaucht ist – zumeist mit Essen – um sein „Projekt zu vollenden“. Ich weiß bis heute nicht was sein Projekt war und eigentlich auch nicht was der gute Mann stundenlang in meiner Wohnung, ohne meine Anwesenheit, gemacht hat. Recht häufig habe ich Dates, von denen ich erst erfahre, wenn ich bereits mittendrin bin. Weil ich auch da nicht klar kommunizieren kann. Von Kundenabsageregelungen, die ich inkonsequent bis nicht einhalte, gar nicht erst zu schreiben!

Meine ehemalige Psychotherapeutin hätte nun mit mir den Ursprung des Problems gesucht und es bis zur Erschöpfung analysiert. Mit dem Ergebnis, dass ich mich schlecht gefühlt habe. Natürlich ist mir klar, dass all das von dem Bedürfnis gemocht zu werden geleitet wird. Statt es zu analysieren und zu rationalisieren, vertrete ich jedoch heute den Standpunkt zu üben. Liebevolles praktizieren auf der Matte. Von Asanas. Bei sich bleiben. Trotz der Anleitung des Lehrers/ der Lehrerin. Trotz der Superyogini auf der Nachbarsmatte. Zu atmen, meine Grenzen respektieren und bewusstes Einnehmen von Haltung – Tag für Tag. Dann werden die Entscheidungen im Leben auch bewusster und klarer und eines Tages sehr frei! Ich freu mich drauf.

Yogamattentasche 1020 Wien

Claudia’s Hipster Yogataschen

Ab sofort kannst du bei uns Claudia’s wunderbare Yogataschen und Hipsterrucksäcke zu sehr erschwinglichen Preisen erhalten! Bei jedem Stück handelt es sich um ein Einzelexemplar. Genäht wird in Breiterfurt und die Stoffe sind fair.

Kosten: Yogataschen 28 Euro und Rucksäcke 38.

Wir sagen Danke! <3